Es war wieder einer der warmen Sommernachmittage. Ich wollte nur eine kleine Tour nach Fahrenhorst hin und zurück machen - eigentlich. Wie immer an solch warmen Tagen trug ich nur meine Jeans-Shorts, ein T-Shirt und Sandalen - mehr nicht. Ich hatte mir vorgenommen, Fahrenhorst von der Rückseite her kurz vor Kirchseelte anzufahren, um durch den kleinen Wald zurück auf die B 51 den Weg nach Hause anzutreten. An der dortigen Sandkuhle hielt ich aber an, weil ich dort einige junge Leute mit ihren Modellfahrzeugen sah. Mini-Geländefahrzeuge sind ein tolles Hobby, dachte ich bei mir und fuhr näher heran. Fast wie ihre großen Vorbilder wurden sie durch schwieriges Gelände gelenkt. Fünf Leute waren da, wovon lediglich drei von ihnen ein solches Modellauto mit ihrer Fernbedienung bedienten. Die anderen beiden - darunter eine Frau - schauten ebenfalls zu. Ich überlegte, wie sie wohl zueinander standen. Die drei Modellautofahrer waren sicherlich Freunde, die sich zum wochenendlichen Vergnügen hier in der Sandgrube trafen. Blieben der vierte Mann und die Frau. War es ein Ehepaar oder auch nur Freunde? Während ich so grübelte und wie geistesabwesend dem Spiel der Modellautos zuschaute, drehte sich der Mann - es war ein älterer Herr um die Fünfzig - um und ging an mir vorbei zum Parkplatz vor der Sandgrube. Dort stieg er in seinen Wagen und fuhr davon. Die Frau blieb zurück. Sie stand etwa 50 Meter entfernt von den Jungs und lehnte an einem umgestürzten Baumstamm. Sie trug eine knackenge Jeans Hot Pants, ein kariertes Hemd und dunkle Turnschuhe. Ihr Alter schätzte ich auf Anfang bis Mitte Vierzig. Mit ihrem schulterlangen blonden, glatten Haar wirkte sie recht attraktiv. Solch einen Frauentyp mochte ich ja besonders. Als ich sie näher betrachtete bemerkte ich ihren üppigen Busen und die hervorstehenden Brustwarzen die das Hemd, dessen Enden sie über dem Bauch verknotet hatte, zu durchbohren schienen.
"Verdammt! Welch tolle Radioknöpfe!" entfuhr es mir.
Da ich immer näher an den Ort der Modellautoliebhaber mit meinem Fahrrad herangegangen bin, um besser sehen zu können, was die Jungs dort taten und schließlich keine fünf Meter von ihr entfernt war, vernahm sie natürlich das Gesagte. Erschrocken zuckte ich zusammen, als sie plötzlich auf mich zukam und sich wie unabsichtlich neben mich stellte. Ihr dezent aufgetragenes Parfum umwehte mich wie ein Schwarm kleiner Engelchen. Mir wurde heiß und kalt zugleich, als sie dann auch noch mit einer dunklen Altstimme zu reden begann:
"Na? Bist du auch Modellauto-Fan?"
Ihre rauchige Stimme ließ mich erstarren und in meinen Lenden erzeugte dies ein fast unangenehmes und zugleich geiles, ja fast schmerzhaftes Ziehen. Ich stöhnte leise auf. Irritiert schaute ich zuerst in ihr Gesicht, dann auf die Radioknöpfe, um schließlich an ihrem Mund zu verweilen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich mich dann sagen:
"Nein, eigentlich nicht. Ich habe zwar eine elektrische Eisenbahn, die allerdings ist noch nicht mal aufgebaut. Ich bin mit dem Fahrrad hier entlang gekommen, weil ich hier die Rückreise von meiner Fahrrad-Tour nach Hause beginnen wollte."
Verstohlen blickte ich aber immer wieder auf ihre Brustwarzen die meine Hose noch enger werden ließen. Ob sie das merkte?
"Interessant. Woher kommst du denn?"
"Ich bin aus Bremen, nicht weitvon hier. Und woher kommst du?"
"Ich lebe in einem Wohnmobil. Auf meinen Reisen mache ich hier und mal da Station", entgegnete sie. "Ich fahre mit meinem Wohnmobil dahin wo es mir gefällt. Zur Zeit steht meine Bleibe in der Nähe dieses Baches hier in der Nähe - wie heißt er noch gleich...?" Sie holte aus ihrer Gesäßtasche eine zusammengefaltete Landkarte: "Klosterbach, richtig. Gar nicht weit von hier durfte ich auf dem Grundstück eines Bauern mein Gefährt aufstellen."
"Okay. Auch eine Art sein Leben zu verbringen. Und wie finanzierst du das alles? Du schaust nicht so aus, als seist du schon Pensionärin. Sorry, wenn ich so neugierig bin."
"Macht doch nichts. Interesse aneinander ist doch immer gut. Es hält die Gehirnzellen fit. Ich war früher Staubsauger-Vertreterin; da hatte ich das Wohnmobil aber noch nicht. Heutzutage schreibe ich ab und an kleine Reportagen und Berichte für diverse Zeitungen, die ich im Internet anbiete. Was die Jungs da drüben machen wird z.B. solch ein Artikel."
Sie schaute auf und blickte hinüber zu den Modellauto-Fans und meinte dann wieder zu mir gewandt: "Frische Luft macht hungrig. Willst du nicht mitkommen in mein kleines Reich? Ich könnte etwas Gesellschaft gebrauchen."
Ohne zu Überlegen, willigte ich ein und insgeheim hoffte ich natürlich, in der Nähe ihrer Radioknöpfe bleiben zu dürfen: "Ähm, da möchte ich kein Spielverderber sein und komme natürlich gern mit. Ich wollte immer schon einmal ein Wohnmobil von innen sehen. Außerdem finde ich dich sehr attraktiv."
"Oh, das hört jede Frau natürlich gern. Und auf dem Weg dorthin unterhalten wir uns gerne weiter und auch über dich...."
Das taten wir auch und so kam uns der Weg zu ihrem Wohnmobil auch gar nicht so weit vor. Etwa fünf Kilometer südlich der Sandkuhle stand ihr Wohnmobil in unmittelbarer Nähe eines unbewohnten Resthofes. Und was für ein tolles Wohnmobil! Ein Dreiachser, bestimmt ausreichend für zwei bis vier Personen.
"Oha!" entfuhr es mir erstaunt. "Das Gerät ist ja nicht gerade klein!"
"Tja, was soll ich sagen, ich hatte mal eine tolle Story, die sich super verkauft hat. Davon und mittels einer kleinen Erbschaft habe ich mir dieses Wohnmobil geleistet, das ich einem älteren Ehepaar abgekauft hatte. Inzwischen ist es mir sehr ans Herz gewachsen. Komm, tritt ein in meine Höhle", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen und machte eine einladende Geste.
Ich stellte mein Fahrrad an einen Baum, schloss es ab und betrat neugierig das Wohnmobil. Drinnen roch es angenehm nach Räucherstäbchen - sogar mit meinem Lieblingsduft Patschouli. Ich sagte ihr dies auch und fügte noch hinzu: "Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt - wie unhöflich von mir. Ich heiße Oli."
"Stimmt, ich aber auch nicht! Ich bin die Rita. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen. Mach es dir bequem. Möchtest du etwas trinken? Ich kann dir 'ne kühle Coke anbieten. Und damit die nicht so fade schmeckt auch einen Veterano."
Ich ließ mich auf ein plüschig wirkendes Sofa sinken und beobachtete jede ihrer Bewegungen, wie sie ein Schränkchen öffnete, zwei Longdrinkgläser und aus einem Minikühlschrank die Cola herausnahm. Sie stellte die Gläser und die Flasche auf den Couchtisch, füllte sie zu zwei Drittel mit Cola. Das dritte Drittel bildete dann der Veterano.
"Eine gute Mischung, wobei ein Brandy eigentlich auch allein schon toll schmeckt."
"Ja, das ist wahr. Aber gegen den Durst hilft das erstmal. Prösterchen dann."
Sie hob ihr Glas und prostete mir zu. Ich nahm einen großen Schluck, lehnte mich zurück, behielt aber das Glas in der Hand.
"Und du machst an Wochenenden gern eine Radtour?" versuchte sie ein Gespräch zu beginnnen. "Erzähl doch mal, was du sonst noch so treibst."
"Nicht jedes Wochenende. Nur wenn es so warm ist wie heute. Und auch nur Touren in der Nähe von Bremen. Was ich sonst so treibe? Ich gehe gern spazieren, z.B. in den Hasbruch bei Hude. Da fahre ich allerdings mit dem Auto hin. Und überhaupt bin ich gerne draußen an der frischen Luft."
"Das ist das Stichwort. Was hältst du davon, wenn du dich jetzt ausziehen würdest? Du siehst so aus, als könntest du eine Erfrischung auch von außen gebrauchen. Es ist ja immer noch ziemlich warm. Und da hier niemand wohnt, kannst du sogar nackt mit mir runter zum Bach laufen. Ich behalte meine Sachen noch ein Weilchen an. Stört dich das?"
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